Nymphensittich

  • Herkunft: Australien
  • Größe: etwa 30 Zentimeter
  • Gewicht: etwa 100 Gramm
  • Aussehen: konischer Schwanz, auffällige Federhaube
  • Gefieder: naturfarben grau, Flügeldecken weiß, orangefarbener Wangenfleck; bei Hähnen gelbe Gesichtsmasken; domestiziert auch gelbe, weiße, gescheckte und zimtfarbene Vögel
  • Lebenserwartung: unter idealen Haustierbedingungen bis 25 Jahre
  • Charakter: neugierig, zutraulich, agil

Der Nymphensittich ist ein Kleinpapagei und zählt mit zu den beliebtesten Vögeln für die Heimhaltung, was vor allem an seinem freundlichen Wesen liegt. Das ist auch dafür verantwortlich, dass der Nymphensittich so schnell Vertrauen zu seinem Besitzer fasst und danach sehr menschenbezogen ist. Darüber hinaus lässt er sich gut mit anderen Vogelarten vergesellschaften. Deshalb ist er der ideale Großvolieren-Bewohner.

Der hübsche Kleinpapagei stammt ursprünglich wie viele andere Kakadus aus Australien. Er erreicht eine Körperlänge von rund 30 cm und ein Gewicht von rund 100 g. Der längliche Körper endet in einem schlanken Schwanz, der ungefähr doppelt so lang ist wie die Schwingen des Sittichs. Der Schnabel ist eher klein.

Das charakteristische Merkmal des Nymphensittichs ist die für Kakadus typische Federhaube. An ihr lässt sich die Stimmung der Vögel ablesen. Je enger die Haube am Kopf anliegt, desto schlechter steht es um das Wohlbefinden des Vogels.

Die Grundform des Nymphensittichs, der Wildtyp, hat graues Gefieder, welches von weißen Flügeln und einem gelben Kopf ergänzt wird. Um sein Ohr herum der der Vogel einen rot-orangenen Punkt. Generell sind die Farben beim Männchen kräftiger. Das Weibchen besitzt dafür zusätzliche schwarzgelbe Federn am Schwanz.  Am häufigsten trifft man dabei auf geperlte, gelbe, silberne und zimtfarbene Nymphensittiche.

Zum Schluss noch zwei weitere charakteristische Merkmale: Nymphensittiche sind sehr gute Sänger und leben monogam.

Was es vor dem Kauf zu beachten gibt

An erster Stelle steht dabei der große Platzbedarf der Vögel. Da sie in der Natur Langstreckenflieger sind, müssen sie dieses Bedürfnis natürlich auch in der Heimhaltung irgendwie ausleben. Neben dem täglichen Freiflug braucht der Vogel also eine großzügige Unterbringung. Wenn man ihn nicht in einem Vogelzimmer oder in einer Freiflugvoliere unterbringen kann, muss es zumindest eine große Indoor-Voliere sein. Bekommt der Vogel nicht genügend Bewegung, verkümmert er zusehends. Dabei baut sich das Muskelgewebe ab und aufgrund der geringeren Aktivität legt er an Gewicht zu. Darüber hinaus entwickeln viele Sittiche auch Verhaltensstörungen wie Federnrupfen oder ständiges Schreien.

Aufgrund der Tatsache, dass Nymphensittiche in freier Wildbahn im Schwarmverband leben, sollte man sie nicht einzeln halten. Auch hier können schwerwiegende Verhaltensstörungen die Folge sein. Deshalb mindestens ein Pärchen unterschiedlichen Geschlechts zusammen halten.

Der Nymphensittich ist sehr aufmerksam und lebhaft. Darüber hinaus sehr intelligent; er will abwechslungsreich beschäftigt werden. Wenn man viel Zeit und Einfühlungsvermögen investiert, kann man ihm Melodien und sogar einzelne Wörter beibringen, indem er dauernd wiederholten Töne irgendwann nachahmt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Langlebigkeit des Nymphensittichs. Bei artgerechter Haltung kann er bis zu 30 Jahre alt werden. Wenn man sich nicht sicher ist, dass man diese Zeitspanne für ein Haustier einplanen möchte, sollte man sich keinen Nymphensittich zulegen.

Zuletzt bleibt noch zu sagen, dass es dem Vogel gut tut, wenn er möglichst wenig Stress ausgesetzt ist. Daher sind strikte räumliche Trennung von Hund, Katze & Co. und ein geregelter Tagesablauf mit festen Ritualen Pflicht.

Die Einrichtung der Voliere

Nun wollen wir ein paar Ratschläge zur artgerechten Haltung des Nymphensittichs geben. Wenn wie gesagt eine Unterbringung mit Freiflug nicht umgesetzt werden kann, benötigt der Sittich eine geräumige Voliere, die nicht nur hoch, sondern auch breit sein muss: Da er kein Senkrechtstarter ist, bringen ihm hochkantige Volieren nicht viel in Sachen Freiflug. Die Voliere muss dabei an einem windgeschützten und trockenen Platz stehen, da Zugluft und zu starke Sonneneinstrahlung die Gesundheit des Vogels negativ beeinträchtigen können.

Zum Einstreu: Geeignet ist klassischer Vogelsand, aber auch Hanfeinstreu, Buchen- oder Maisgranulat. Im Fachhandel gibt es auch spezielle Vogelerde, die unbehandelt und keimarm ist: Diese eignet sich zum Wühlen und kann darüber hinaus als Saatstelle für den eigenen Grünfutteranbau genutzt werden (z.B. Katzengras). Ungeeignet ist dagegen Sandpapier (Verletzungsgefahr!) oder handelsübliche Blumenerde aus dem Baumarkt (häufig gedüngt).

Als nächstes kommen wir zur Einrichtung, die vor allem aus unterschiedlich starken Ästen besteht. Besonders geeignet sind dabei die von Laub- und Obstbäumen wie Haselnuss, Ahorn oder Weide. Selbstverständlich müssen alle Äste unbehandelt sein und einen Durchmesser von mindestens 2 cm besitzen. Diese werden gern zum Sitzen und Schlafen genutzt, doch auch Sitzplatten sind gern gesehen. Als zusätzliche Sitzmöglichkeit und gleichzeitig Beschäftigung können auch Seile, Hängebrücken und Vogelschaukeln verwendet werden, die frei schwingen und so die Geschicklichkeit und das Gleichgewicht der Vögel fördern und fordern.

Auch eine Bademöglichkeit gehört zu den elementaren Einrichtungsgegenständen, beispielsweise eignet sich eine flache, große Tonschale prima als Badewanne. Natürlich kommen auch noch Einrichtungsgegenstände wie Näpfe für Wasser, Frisch- und Körnerfutter dazu: Empfehlenswert sind hier Edelstahlnäpfe.

Die Ernährung 

Hauptbestandteil des Futters sollte dabei eine vielseitige Körnermischung sein, die verschiedene Saaten, Kerne und Gräser beinhaltet. Dabei sollte auf hohe Qualität geachtet werden. Außerdem ist ein wichtiger Kritikpunkt, dass das Futter nicht zu viele Kürbis- und Sonnenblumenkerne beinhaltet, da diese aufgrund ihres hohen Fettgehaltes schnell zu Übergewicht führen. Lieber zwischendurch als Leckerchen verfüttern.

 

Die Hauptnahrung solltest du zusätzlich mit Frischfutter ergänzen, zum Beispiel mit frischen Zweigen und Gemüse wie Paprika, Möhren, Salat, Möhren oder Äpfeln. Darüber hinaus eignen sich auch Keim- oder Kochfutter, um wertvolle Nährstoffe zu liefern. Willst du deinen Vogel zwischendurch verwöhnen, kannst du ihm Kolben- oder Rispenhirse anbieten.

Da die Vögel wegen der vielen Bewegung einen hohen Energiebedarf haben, sollte ihnen ihr Futter permanent zur Verfügung stehen. Noch höher ist dieser Energiebedarf übrigens während der Mauser und in und kurz vor der Brutzeit.

Text: © www.ZooRoyal.de