Wellensittiche

Wellensittiche gehören zur Familie der Papageien – und die gelten schließlich als sehr „redselig“. Wellensittiche sind die kleinste Art in ihrer Heimat Australien. Die australische Wildform ist grün, inzwischen gibt es die kleinen Papageien in vielen verschiedenen Farben. Als Haustiere gehaltene Wellensittiche können ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen. Sie wiegen zwischen 25 und 40 Gramm und ihre Kopf-Schwanz-Länge liegt bei rund 18 Zentimetern.

Wie sieht der richtige Käfig aus?

Ein Wellensittichkäfig sollte für ein bis drei Paare ein Mindestmaß von 100 x 100 x 60 (BxHxT) Zentimetern haben und nicht der ständige Aufenthaltsort für die Vögel sein. Besser ist grundsätzlich die Haltung einer Kleingruppe in einer großen Zimmervoliere mit zusätzlichem Freiflug. Als Sitzstangen im Käfig beziehungsweise der Voliere wählst du am besten unbehandelte Naturholzäste. Deren unregelmäßige Struktur sorgt für Fußgymnastik und hilft, die Krallen kurz zu halten. Zudem kommt das Holz dem Nagetrieb der Vögel entgegen. Wellensittiche baden gern, weswegen sie ein Badehäuschen oder eine flache Wasserschale dankend annehmen. Der Käfig sollte in Augenhöhe, ruhig, hell, aber nicht vollsonnig stehen. Zugluft solltest du unbedingt vermeiden – darauf reagieren Wellensittiche sehr empfindlich.

Welches Zubehör und Spielzeug benötigt der Wellensittich?

Bitte achte darauf, dass ein Kalkstein bzw. eine Sepiaschale und ein Schälchen Grit oder grithaltiger Vogelsand als Einstreu ständig im Wellensittichheim zur Verfügung stehen. Der Vogel benötigt das zur Verdauung und zum Abwetzen des Schnabels. Ebenso muss Trinkwasser ständig erreichbar sein. Aus Gründen der Hygiene empfiehlt hierfür die Nutzung von außen am Käfig angebrachten Röhrchen und der tägliche Austausch des Wassers. Wellensittiche lieben Schaukeln und Seile, an denen sie klettern und herumhangeln können. Außerdem haben sie ein Faible für alles, was glänzt, klingelt oder sich bewegen lässt. Mit einem Glöckchen oder einem Gitterbällchen Krach zu machen ist ein beliebtes Spiel. Spiegel oder ein Plastiksittich hingegen haben in einem Wellensittichkäfig nichts zu suchen. Einem Einzelvogel gaukeln sie einen Partner vor, was nur für Frust sorgt.

Ein Wellensittich braucht einen Artgenossen!

In der Natur zieht der Wellensittich in Schwärmen von mehreren Dutzend Tieren durch die Gegend. Der äußerst gesellige Vogel ist als Einzeltier unglücklich und entwickelt Verhaltensauffälligkeiten. Mindestens ein Paar Wellensittiche sollte es sein, noch besser: ein kleiner Schwarm. Den Umgang der Vögel miteinander zu beobachten, ist amüsant und faszinierend. Am besten ist es für gewöhnlich, eine gerade Zahl an Vögeln zu halten, wobei in einem gemischten Schwarm gleich viele Hähne und Hennen vorhanden sein sollten. Die Geschlechtsbestimmung beim Wellensittich ist nicht ganz einfach. Äußerliches Unterscheidungsmerkmal ist die Farbe der Wachshaut über dem Schnabel (Hähne: blau, Hennen: bräunlich); bei manchen Farbschlägen verhält es sich anders. Innerhalb des Schwarms bilden die Vögel feste Paarbeziehungen: Das Balzverhalten, ausdauerndes Schnäbeln und wechselseitige Gefiederpflege sind zauberhaft anzusehen.

Das gehört auf den Speiseplan von Wellensittichen?

Wellensittiche sind Körnerfresser. Die Grundnahrung besteht aus Mischungen von Hirse und Sämereien, wobei zwei Teelöffel pro Vogel und Tag gerechnet werden. Besonders beliebt ist Kolbenhirse in Rispen. Körnermischungen, die auf Knabberstangen oder in gepresster Form angeboten werden, solltest du nur in Maßen verfüttern und nur, wenn der Vogel ausreichend Bewegung hat. Zwar macht das Beknabbern dem Vogel Spaß, durch Klebezusätze wie Honig sind diese Leckereien jedoch sehr kalorienreich. Frische, naturbelassene Äste von Obstbäumen, Weiden und Birken sind dagegen wunderbar geeignet zum Knabbern! Auch einige Kräuter, zum Beispiel Vogelmiere und Löwenzahn, fressen Wellensittiche gern. Den Speiseplan ergänzt du außerdem mit frischem Obst. Hierbei ist bis auf wenige Ausnahmen wie Zitrusfrüchte fast alles erlaubt, was dem Vogel schmeckt. Auch Gemüse (Ausnahme: Kohlsorten, Nachtschattengewächse, Hülsenfrüchte, Avocado. Bitte nicht verfüttern!) liebt der Vogel. Reiche das Grünfutter immer frisch und entferne die Reste kurz nach der Fütterung. Idealerweise lässt du deinen Wellensittich für sein Futter „arbeiten“. Verstecke es doch einfach mal zwischen Stroh oder Heu. Das sorgt für Beschäftigung. Tabu für den Vogel sind Backwaren, Süßigkeiten, Kartoffeln und Milchprodukte. Da die neugierigen Tiere alles untersuchen, achte darauf, dass sie solche Speisen gar nicht erst erreichen können.

Freiflug!

In ihrer Heimat streifen Sittichschwärme auf der Suche nach Nahrung über weite Gebiete. Wellensittiche sind auf Kurzstrecken ausgezeichnete Flieger, die erstaunliche Flugmanöver bewerkstelligen können. Du solltest deinen Wellensittichen täglich wenigstens einige Stunden Freiflug gönnen. Achte darauf, dass das Zimmer sittichsicher ist und der Vogel weder hinter Schränke abstürzen, noch mit Fensterscheiben zusammenprallen oder sich an unbekömmlichen Zimmerpflanzen vergiften kann. Besonders gefährliche Räume wie die Küche und das Badezimmer sollten Sperrgebiet für den Vogel sein. Einen gewissen Schwund deiner Einrichtung musst du einkalkulieren: Wellensittiche sind unglaublich neugierig. Als Höhlenbrüter sind sie darauf spezialisiert, mit ihrem Hakenschnabel Nisthöhlen in Bäume zu nagen – sie lieben es, Holz, Tapeten und Papier zu bearbeiten.

Text: © www.ZooRoyal.de